Spätestens seit die Afrikanische Schweinepest 2018 in Belgien aufgetreten ist, stellt sich die Frage nach wirksamen Bekämpfungsmassnahmen. Zwar weiss man, dass das Wildschwein während der Jagd häufiger herumstreift und die Gefahr einer Krankheitsausbreitung dann erhöht ist, wie sich aber Forst- und Freizeitaktivitäten auf das Verhalten von Wildschweinen auswirken, ist weitgehend unbekannt.
Das Ziel dieser Studie ist es, mittels in der Schweiz erhobener Felddaten die Reaktion des Wildschweins auf solche anthropogenen Störungen zu untersuchen. Dazu werden Individuen aus verschiedenen Rotten mit einem GPS-Halsband ausgestattet und ihre Streifzüge vor, während und nach realen und simulierten Störungen aufgezeichnet. Die Aufzeichnungen werden unter Einbezug von topologischen Gegebenheiten analysiert und mit Landesforstinventar Daten kombiniert, um Flächen mit erhöhtem Übertragungsrisiko innerhalb und ausserhalb des Studiengebiets zu ermitteln. Die Resultate sollen den mit der Risikovorsorge und Seuchenbekämpfung betrauten Stellen als Entscheidungsgrundlage dienen.
Das Projekt ist eine Kollaboration zwischen die Vetsuisse Fakultät Bern, das HEPIA (Haute école du paysage, d'ingénierie et d'architecture de Genève) und WSL (Eidg. Forschunganstalt für Wald, Schnee und Landschaft) und wird von Dr. Beatriz Vidondo (Veterinary Public Health Institute, Vetsuisse Bern) geleitet. Das FIWI ist für die veterinärmedizinischen Aspekte des Projektes zuständig.
Kontakt am FIWI: Simone Pisano, Marie-Pierre Ryser-Degiorgis