Wildtiere spielen eine wichtige Rolle in der Übertragung von Infektionskrankheiten, die sowohl für Haustiere wie auch den Menschen gefährlich sein können. Darüber hinaus können Wildtiere als Indikatoren für die Gesundheit von Ökosystemen dienen. Kleinsäuger wie Igel, Eichhörnchen oder Nagetiere sowie Gartenvögel werden dabei weniger berücksichtigt und bleiben unter dem Radar der Krankheitsüberwachung, weshalb nur unvollständige Gesundheitsdaten in der Schweiz vorliegen.
Das Projekt adressiert ebendiese Problematik bei Wildvögeln und zielt die Zusammenarbeit von Wildtierexperten und Vogelgruppen an um diese Lücke der Überwachung zu schliessen. In einem ersten Schritt werden Krankheitssyndrome anhand von alten Sektionsberichten und Literatur beschrieben. Anschliessend soll analysiert werden, ob eine Überwachung etabliert werden kann, welche auf einem bürgerbasierten Online-Meldesystem beruht unter der Verwendung von bereits etablierten Vogelbeobachtungs-Apps. Gezielte Fragebögen und Workshops für alle relevanten Interessensgruppen im Bereich Wildvogelüberwachung werden bei der Datenanalyse eine wichtige Rolle spielen und eine gezielte Zusammenarbeit fördern.
Das Projekt wurde vom Multidisciplinary Center for Infectious Disease (MCID), der Universität Bern finanziert und durch das Veterinary Public Health Institute mit Expertise unterstützt.
Kontakt: Isabelle Wethli (Doktorandin), Saskia Keller (Projektleitung)